Nachdem die
Gartenbauarbeiten zügig begonnen hatten wurde die Arbeit durch das Wetter ausgebremst.
Gerade als sie anfingen die Wege zu legen und man den ersten Eindruck bekam wie
das geplante vom Papier in Wirklichkeit aussieht, kam der Winter zurück.
Ich stand noch
draußen und hab Kaffee und Kekse gebracht, als es anfing leicht zu Graupeln. Wir
haben dann dicht an der Hauswand gestanden und über den Bauvortschritt geredet,
als der Graupel langsam in Schnee überging. Als es dann fast schlagartig anfing
heftig zu schneien und man nicht mehr erkennen konnte wo der nächste Stein
gesetzt werden sollte, haben sie alles eingepackt und sind abgezogen.
Aber ohne einen
Hinweis, „Wir kommen Morgen wieder!“ oder „Wir kommen wieder wenn es aufgehört
hat zu schneien!“. Sondern einfach, weg!
Kies verteilen |
Die ersten Steine werden gelegt |
Schnell geht es vorwärts |
Zuerst kommt der Graupel... |
und dann der Schnee |
Und genauso schnell gehen die Bauarbeiter... |
als sie nichts mehr sehen konnten wo der nächste Stein hin soll |
Zwei
Tage später, als der meiste Schnee wieder weggetaut war kamen sie zurück und
haben mit den Wegen weiter gemacht. Es wurden fehlende Steine gesetzt und halbe
Steine wurden gesägt. Dann fing es wieder an zu schneien und sie waren wieder
ein paar Tage verschwunden. In dieser Zeit konnten wir gelegentlich mal einen
Blick auf die Wege und Plätze werfen. Wenn auch nie lange, bis der nächste
Schnee kam. An einem dieser Tage kam dann so viel Schnee auf den gerade
schmelzenden Schnee, daß die kritische Masse überschritten wurde und alles
zusammen als Dachlawine auf die Terrasse viel. Leider stand dort aber unser
Foliengewächshaus das als Fahrradgarage diente.
Die
Folie war gerissen, die Stahlrohre geknickt aber die Fahrräder blieben heil. Während
wir dann notdürftig den Schnee entfernten und eine Plane als Schutz darüber legten,
konnten wir zuschauen und zuhöhren wie weitere Dachlawinen von anderen Dächern
der Nachbarn herrunter kamen.
Zum Glück sind die Fahrräder nicht kaputt. |
Bis der nächste Schnee kommt. |
Endlich mal kein Schnee. Stellplatz und Weg zum Hauseingang |
Weg vom Carport zum Hauseingang |
Weg am Haus entlang zur Terrasse |
Von der Strasse bis zur Terrasse |
Und schon wieder Schnee |
Die Baustelle ruht... |
und ruht... |
und ruht... |
und ruht. |
Am letzten Tag,
auch wenn wir es da noch nicht wussten das es der vorerst letzte ist, wurden
dann noch die Granitplatten in die oberste Stufe gelegt, kleinere Steine um den
Kanalschacht gesetzt so wie Sand und Split in die Fugen gerüttelt.
Was wir zu dem
Zeitpunkt noch nicht wussten, war die falsch an unser Haus angebaute Treppe.
Genau in der Tür am Boden befindet sich eine ca. 2 cm hohe Metallkante, an die unser
Gartenbauer die oberste Stufe bündig angebaut hat. Ca. 2 Monate später haben
wir jetzt von einem darüber schimpfenden Weberhaus Bauleiter erfahren, dass wir
so keinen Schutz mehr vor eindringen Regenwasser haben. Er wundert sich die
letzten Jahre immer wieder über die Ignoranz der Treppenbauer diese Metallkante
als Schutz zu nutzen. Außerdem sollten die Steine Außen auch nicht so dicht von
unten an den Türrahmen gesetzt werden um das Holz besser trocken zu halten und
auch um das setzten der Steine zu erleichtern. Alles in allem also eine
schlecht gesetzte Eingangstreppe.
Die letzten kleinen Steine werden gesägt |
Fehlende Steine ergänzt |
Der Kreis ist gecshlossen |
Die Treppe bekommt ihre letzten Platten |
Eine Platte... |
nach der anderen. |
Fest gerüttelt |
Während wir dann noch
den letzten Arbeiten zugeschaut hatten verabschiedete sich plötzlich der Chef
mit den Worten: “Ich muss dringend auf eine andere Baustelle!“, und weg war er.
Wir haben uns dabei aber noch nichts gedacht und
uns noch mit seinem Mitarbeiter unterhalten welche Pflanzen man in den
Vorgarten setzen kann und auf was man dabei achten muss wenn man sie in den
Kies setzt.Noch ein wenig Sand fegen... |
und ein paar Tips für die Vorgartengestaltung |
Die ersten Nachbarn kommen zum schauen |
Am Haus entlang, diesmal ohne Schnee (siehe: Grün - Grau - Garten) |
Als aber auch der
letzte Arbeiter verschwunden war, standen wir etwas verwundert da.
Ist jetzt alles
fertig? Wie wird es jetzt weiter gehen? Wann kommt der Rollrasen?
Und die, für uns
wichtigste Frage: ‘Wer macht jetzt eine Übergabe mit uns zu dem fertigen
Bauabschnitt?‘
Genau das sollte
jetzt aber zum Problem werden.
Da das Verhältnis zum Gartenbauer bis jetzt
eigentlich recht gut war und wir mit der Zusammenarbeit auch ganz zufrieden
waren, haben wir denen erst mal eine Woche Zeit gegeben sich selber bei uns zu
melden. In dieser Zeit hatten wir Glück mit dem Wetter und konnten uns die
Arbeiten dann mal etwas genauer anschauen.Endlich mal wider Sonnenschein |
Kiesbeet mit ein paar großen Brocken |
Nachher... |
vorher |
Damit während der
Bauphase keine Fragen aufkommen, wenn wir mal nicht da sein sollten, habe ich
den Plan auf DIN-A3 ausgedruckt und an das Küchenfenster geklebt. Da wir nur
mündlich vereinbart hatten wo wir Leerrohre (für Gehweglampen und Steckdosen)
verlegt haben möchten habe ich das in diesem Plan sehr genau eingezeichnet.
Sie mussten also nur
auf den Plan schauen und hatte somit auch immer alles im Blick.
Irgendwie klappte
es aber mit dem Zählen der Steinreihen nicht oder sie hatten eine andere
Sichtweise von dem Plan. Auf jeden Fall sind sie von fast allen Vorgaben auf
dem Plan abgewichen. Zum Teil so stark, das man nicht mehr von einem Versehen
ausgehen kann sondern von Absicht.
Ich habe dann, zu
unserem besseren Verständnis, einen neuen Plan gezeichnet und zwar so wie sie
ihn gebaut haben (grüne Linien) und mit Rot die Ränder markiert wie wir es
eigentlich haben wollten.
"Leichte" Abweichungen vom Plan |
An vielen Stellen
war uns das relativ egal, wie z.B. der Weg von der Straße bis zur Terrasse, an
anderen Stellen aber nicht. Den seitlichen Stellplatz neben dem Hauseingang
habe ich z.B. so geplant, das mein Auto und später vielleicht mal ein etwas größeres
dort genug Platz hat. Leider haben sie aber eine Reihe Steine zu wenig gelegt,
so dass ich immer mit einer Autohälfte auf der Linie parken musste. Jetzt kann
man zwar sagen, dass das ja nur eine Linie ist, über die man ja gut drüber
fahren kann. Aber wozu habe ich sie denn dann so geplant? Es sieht einfach
komisch aus wenn man so eine spezielle Fläche einrichtet, dann aber nicht
richtig darauf parkt. Ein weiterer Punkt in meiner Planung war dabei, dass ein
Auto ja auch Außenspiegel hat und der eine nicht über unsere Grundstücksgrenze
zum Nachbar überstehen sollte, da sie dort einen Fahrradschuppen hinstellen
möchten. Also ragte mein Auto so weit in den daneben liegen Weg zum
Hauseingang, dass dieser deutlich schmäler wurde wie geplant.
Der nächste Punkt
ist ein weiteres Mal unsere Eingangstreppe. Bei der damaligen
Vertragsverhandlung wurde uns als Beispiel ein fertiges Bauprojekt genannt an
dem wir uns die Granitstufen mal ansehen können.
Dort waren die
Stufen dicht (fugenlos) aneinander gelegt, so wie auch bei uns am
Seiteneingang. Nur nicht bei der Eingangstreppe, dort wurden zwar die V-Fugen
etwas begradigt (siehe Eintrag“ Die nächsten Tage“) aber es blieben an vielen
Stellen eine bis zu 8mm breite Fuge, die nicht geschlossen wurde. Von Vorne sah
unsere Treppe wie ein Kindergebiss beim Milchzahnwechsel aus. Eine Lücke neben
der anderen. Von dem Problem, das sich
schon nach wenigen Tagen darin Sand, Blätter und Dreck sammelten mal abgesehen
gefiel uns das gar nicht. Zusätzlich sind uns auf der obersten Stufe (an den
Granitplatten) und an der Seite einer Stufe auch noch einige Dellen in den
Kanten aufgefallen Das nächste auf der Liste waren die dunkelgrauen Randsteine.
Sie waren an vielen Stellen gar nicht Dunkelgrau sondern wirkten eher hellgrau
und ausgeblichen. Am letzten Tag, als
nur noch der eine Mitarbeiter da war, habe ich das schon bemerkt und ihn
gefragt warum das so ist. Die Antwort klang ein bisschen logisch; es ist nur
Sägestaub, den man wegputzen kann.
Nach Putzen mit
Wasser und Bürste habe ich es dann noch mit dem Hochdruckreiniger probiert,
aber die Steine blieben Hellgrau!
Als letztes ist
uns dann noch die Noppenfolie aufgefallen, die noch nicht gekürzt wurde. Dies
sieht einfach unprofessionell aus wenn so etwas unterschiedlich hoch übersteht.
So, die Woche war
rum und keiner hat sich bei uns gemeldet. Also habe ich angerufen und wollte
diese Punkte besprechen, wie wir jetzt weiter gemeinsam vorgehen sollen.
Irgendwie wollte
der Chef mir aber nicht zuhören und redete bei jedem Punkt dazwischen ohne mich
ausreden zu lassen. Seine Argumente waren immer, dass alles den Vorschriften entspricht
und er von uns einen anderen Plan bekommen hat. Das genau dieser Plan aber am
Küchenfenster hing wollte er nicht gelten lassen. Abgesehen von den
offensichtlichen Mängeln geht es bei der Gartengestaltung auch um das Aussehen,
und zwar so wie es dem Kunden gefällt. Was bringen einem die Vorschriften wenn
es suboptimal aussieht. Nach einer etwas heftigen Diskussion kam noch der beste
Satz von ihm: ‚So einen Kunden hatte er noch nie. Bei ihm hat sich noch keiner
beschwert!‘. Wohl wahrscheinlich weil er nicht zuhören kann. Da auch unsere
Doppelhausnachbarn einige unschöne Stellen gefunden hatten habe ich darum
gebeten, das er sich bei uns beiden melden soll damit wir das klären können.
Seine letzten Worte waren dann, dass er sich mit seinem Kompanion dazu
besprechen muss. Dann haben wir aufgelegt und ihm wieder einmal Zeit gegeben sich
dazu zu äußern. Nachdem wir ihm dann noch die Osterferien Zeit gegeben hatten
sich zu melden haben dann unsere Nachbarn bei ihm angerufen. Auch bei ihnen hat
er sich mit fadenscheinigen Ausreden versucht aus der Affäre zu ziehen.
Nebenbei hatte er sich dann noch über uns beide beschwert, dass wir die noch
ausstehende Zahlung für den ersten Bauabschnitt endlich begleichen sollen.
Ich kann lange
ruhig bleiben, aber da war es dann auch bei mir so weit.
Als dann nach
einer weiteren Woche immer noch keine Reaktion von ihm kam habe ich angefangen
die Messer zu wetzen und eine lange Liste aller Missstände verfasst, mit einer
für uns akzeptablen Lösung.
Daraufhin habe
ich angerufen und wollte gerade loslegen, als nur ein: “Wir kommen Morgen
vorbei!“ kam. Da ich da aber nicht konnte habe ich das Treffen auf Übermorgen
verschoben.
Nach dem Auflegen
war ich erstmal etwas verdutzt. Wie? Die wollen sich das tatsächlich alles vor
Ort anschauen? Keine Stunde später hat dann der Kompanion angerufen und sich
entschuldigt. Sie haben in letzter Zeit zu viel zu tun gehabt und sind gerade
erst im Büro angekommen. Dort haben sie gesehen, das sie schon einen Termin für
Übermorgen haben und ob ich auch gleich nächste Woche am Montag Zeit habe.
Ja klar hab ich
Zeit! Für euch nehme ich mir die!
Habe ich mir aber
nur gedacht und zugestimmt.
Prima, noch ein
paar Tage Zeit um sich mit den Nachbarn abzustimmen und die Verhandlungsdetails
zu verbessern.
Als sie beide dann
am Montag da waren habe ich die zwei DIN-A4 Seiten herausgeholt und alle Punkte
aufgezählt. Zu unserem großen Erstaunen haben sie beide zu jedem Punkt unsere
Änderungen akzeptiert. Ich war richtig enttäuscht. Ich wollte doch meine
gewetzten Messer noch rausholen.
Die fehlende
Steinreihe im Stellplatz werden die Gartenbauer ergänzen und den Weg dazu Richtung Kiesbeet
verschieben. Die hellgrauen Steine lagen wohl zu lange bei denen auf dem Hof
und sind mit den Jahren ausgeblichen. Sie werden natürlich ausgetauscht. Die
überstehende Noppenfolie an der Treppe wird noch abgeschnitten und mit feinem
Kies aufgefüllt.
So weit so gut.
Nur bei den zu
großen Fugen an der Treppe und den abgeplatzten Stellen mussten wir etwas
länger verhandeln. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass die Fugen mit
elastischem Mörtel verschlossen werden und wir für die Dellen an den Kanten
einen Preisnachlass bekommen.
Damit waren wir
zufrieden.
Danach hatten sie
sich nochmal bei uns entschuldigt, dass sie zurzeit mit Aufträgen vollkommen
ausgebucht und überlastet sind. Daraufhin habe ich aber auch nochmal daraufvhingewiesen,
dass das keine Art ist, mit seinen Kunden so umzugehen und sie so lange warten
zu lassen.
Als letztes haben
wir dann noch über die nächsten Schritte, den Rollrasen, verhandelt. Wir haben
ihnen 2 Monate Zeit gegeben, um die Fehler auszubessern, dafür würden wir dann
nur einen Monat warten bis der Rollrasen kommt.
Wer jetzt aber
glaubt, das würde klappen wie geplant, der hatte es noch nie mit denen zu tun.
Die Fehler wurden
innerhalb eines Monats ausgebessert, dafür mussten wir aber länger als einen Monat warten, bis der Rollrasen endlich
kam.
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